Onlinehilfen des Historikers
Im Geschichtsstudium wird wie schon vor 50 Jahren das Buch als oberste Informationsquelle gepredigt. Und daran ist auch nicht zu zweifeln, sieht man von der Erschließung der Inhalte mittels moderner Technologien wie durchsuchbarer Texte einmal ab. Dennoch gibt es auch im Internet eine ganze Reihe von sehr nützlichen Seiten, die dabei meistens digital aufgearbeitete Bücher darstellen. Im Folgenden möchte ich vier dieser Seiten vorstellen. Sie mögen vielleicht für viele bekannt sein, doch dem ein oder anderen mag die Liste helfen.
http://www.woerterbuchnetz.de/
Dies ist wohl für jeden, der sich mit alten Texten beschäftigt eine der wichtigsten Seiten. Hier finden sich in gesammelter und vor allem digitaler Form 29 der wichtigsten Wörterbücher und Nachschlagewerke für Historiker, Germanisten und andere Geisteswissenschaften. Es finden sich darunter u.a. das Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, das
Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer oder Meyers Großes Konversationslexikon.
https://www.deutsche-biographie.de/
Hier gibt es „Zertifiziertes Wissen zu mehr als 730.000 Persönlichkeiten des deutschen Sprachraums vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, u.a. 50.000 biographische Artikel (ADB und NDB) und Links zu über 230 weiteren Angeboten (Lexika, Quellen, Literatur etc.)“. Es lohnt sich bei der Recherche zu historischen Persönlichkeiten mal eine Suche zu starten. Ich konnte dort sogar meinen Vorfahren Balthasar Timaeus von Güldenklee finden, mit Link zu einem Portrait!
http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
„Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft ist der Titel einer der umfangreichsten Enzyklopädien des deutschen Sprachraums. Das von J. G. Krünitz begründete Werk erschien 1773 bis 1858 in 242 Bänden und stellt eine der wichtigsten deutschsprachigen wissenschaftsgeschichtlichen Quellen für die Zeit des Wandels zur Industriegesellschaft dar.“
Dieses Digitalisierungsprojekt ist leider nicht immer ganz nutzerfreundlich, bietet aber vor allem für Interessenten der Wirtschaftsgeschichte einen reichen Fundus an Einträgen. Gerade für den Bierhistoriker lohnt ein Blick, so wird unter anderem genau beschrieben wie, wo und unter welchen Bedingungen man eine Brauerei bauen soll.
Die ‚Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens‘ betreibt in Berlin die „Schultze-Berndt-Bibliothek“ mit über 5000 Büchern ausschließlich zur Braugeschichte. Auf der Seite ist es möglich im Katalog zu recherchieren und sogar eine Rechercheanfrage in Auftrag zu geben. Letzteres ist mit Kosten verbunden, die bei kleinen Anfragen jedoch für Mitglieder des GGB e.V. entfallen.
Seit der letzen Mitgliederversammlung in Einbeck 2019 entfällt übrigens der Mitgliedsbeitrag für Auszubildende und Studenten (auch wenn die Website noch anderes behauptet).