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Der Export von Hamburger Bier im Spätmittelalter I
Während man heute Bayern für das führende Bierland hält, sahen die Verhältnisse im Spätmittelalter deutlich anders aus. Gerade Hamburg war nicht nur einer der größten Bierproduzenten der Zeit, sondern wahrscheinlich auch einer der größten Exporteure. Von den 1075 in Hamburg um 1376 ansässigen Kaufleuten, waren 457 Bierbrauer, das sind immerhin 43%. Davon brauten 126 von ihnen ausschließlich für Amsterdam und 55 für die damals durch Getreideimporte wichtige Stadt Stavoren. Richard W. Unger hat aus verschiedenen Quellen eine Tabelle über Produktion und Export von Hamburger Bier im Spätmittelalter zusammengetragen. Diese Mengen sind nach heutigem Maßstab natürlich gering. Die Holsten-Brauerei z.B. hat sich mit ihrem neuen Standort gegenüber der Vergangenheit verkleinert und…
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Onlinehilfen des Historikers
Im Geschichtsstudium wird wie schon vor 50 Jahren das Buch als oberste Informationsquelle gepredigt. Und daran ist auch nicht zu zweifeln, sieht man von der Erschließung der Inhalte mittels moderner Technologien wie durchsuchbarer Texte einmal ab. Dennoch gibt es auch im Internet eine ganze Reihe von sehr nützlichen Seiten, die dabei meistens digital aufgearbeitete Bücher darstellen. Im Folgenden möchte ich vier dieser Seiten vorstellen. Sie mögen vielleicht für viele bekannt sein, doch dem ein oder anderen mag die Liste helfen. http://www.woerterbuchnetz.de/ Dies ist wohl für jeden, der sich mit alten Texten beschäftigt eine der wichtigsten Seiten. Hier finden sich in gesammelter und vor allem digitaler Form 29 der wichtigsten Wörterbücher…
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Heinrich Knaust und seine 150 Biere
Der Gelehrte Heinrich Knaust schrieb im Jahr 1575 die „Fünf Bücher von der hohen göttlichen Kunst Bier zu brauen“. Darin beschreibt er unter anderem den Geschmack und die Güte von 31 Weißbieren und 115 Rotbieren, also insgesamt fast 150 verschiedene Biere. Er schreibt darüber hinaus über die Herstellung von Bier, über verschiedene Tricks der Haltbarmachung und vieles mehr. Im Zuge meines Studiums lernte ich durch Zufall dieses Werk kennen und dann, in der weiteren Beschäftigung damit, es zu lieben und zu hassen. Es ist ein (fast) einzigartiges Werk, das genau wie sein Autor unheimlich spannend ist. Da ich inzwischen meine Bachelorthesis über zumindest einen Teil der „Fünff Bücher“ schreibe, bringt…